Matera
Die antike Stadt Matera ist als Höhlenstadt „Sassi“ bekannt. Sie besteht aus in den Felsen gehauenen Wohnungen, die über Jahrhunderte erhalten geblieben sind. Die Gegend weist Zeugnisse menschlicher Besiedlung aus der Altsteinzeit auf und besitzt eine einzigartige und unglaubliche Felslandschaft. Matera wurde in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen und ist Kulturhauptstadt Europas 2019.
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Die Felsenstadt Matera - Sassi
Was Matera von anderen Orten grundsätzlich unterscheidet, sind die Sassi, zwei Siedlungen auf zwei benachbarten Hügeln, bestehend aus Höhlenwohnungen.
Die beiden Sassi heißen Sasso Barisano und Sasso Caveoso und der Begriff Sasso ist in dem Fall mit Ortsteil zu übersetzen. Die Sassi sind zwei Felsenhügel an den steilen Hängen des Flusstales des Gravina.
Anfangs waren es die natürlichen Höhlen, die die Menschen als Speicher oder Unterkunft nutzten. Da sich der Tuffstein gut bearbeiten ließ, wurden die Unterkünfte bald ausgebaut und man grub ganze Wohnungen in den Berg, die ständig durch Anbauten erweitert wurden. Neben- und übereinander entstand so im Laufe der Jahrtausende eine verzweigte Höhlenstadt in den Felsen.
Geht man durch die Gassen der Sassi von Matera, führt der Weg praktisch immer über das Dach einer Wohnung.
Neben- und übereinander entstand so im Laufe der Jahrtausende eine Höhlenstadt in den Felsen, ein verschachteltes Netzwerk aus Höhlenwohnungen, engen Gassen und kleinen Plätzen, dazwischen Felsenkirchen, das zusammen ein großes architektonisches Kunstwerk ergibt.
Die Sassi
Die Grotten wurden in den relativ weichen Sand- und Tuffstein gehauen. Anfangs waren es die natürlichen Höhlen, die die Menschen als Unterkunft nutzten. Da sich der Stein gut bearbeiten ließ, wurden die Unterkünfte bald ausgebaut und man grub ganze Wohnungen in den Berg, die ständig durch Anbauten erweitert wurden. Die Menschen schnitten Quader aus dem Berg heraus, um diese wiederum als Baumaterial für den Vorbau zu nutzen. Je tiefer die Höhlen gegraben wurden, desto mehr Baumaterial wurde gewonnen und als Fassade vor der Grotte aufgebaut.
Neben- und übereinander entstand so im Laufe der Jahrtausende eine Höhlenstadt in den Felsen, ein verschachteltes Netzwerk aus Höhlenwohnungen, engen Gassen und kleinen Plätzen, dazwischen Felsenkirchen, das zusammen ein großes architektonisches Kunstwerk ergibt.
Heute sind die Höhlenwohnungen, die „Sassi von Matera“ als Teil des UNESCO Welterbe der Menschheit bekannt und stehen unter Denkmalschutz.
Die Felsenkirchen in den Sassi
Felsenkirche Madonna della Virtù und San Nicola dei Greci
Der Komplex besteht aus den beiden Felsenkirchen Madonna der Tugenden und San Nicola dei Greci, die miteinander verbunden sind.
Madonna della Virtù – Kirche Unserer Lieben Frau der Tugenden
Die Kirche aus dem 11. Jh. trägt alle typischen architektonischen Merkmale einer dreischiffigen Basilika im romanischen Stil. Das Besondere an der Bauweise ist, dass sie in den Felsen gehauen wurde, das heißt in negativer Bauweise. Die Rundbögen, die Kapitelle, sowie die Schmuckelemente wurden in den Felsen eingearbeitet, so dass die Kirche praktisch aus einem Teil besteht.
Freskomalereien aus dem 14. und 16. Jh. schmücken die Wände der zentralen Apsis und des rechten Ganges. Sie zeigen die Kreuzigungsszene mit der Jungfrau Maria und St. Giovanni Evangelist.
San Nicola dei Greci
Oberhalb der Kirche Madonna della Virtù befindet sich die Klostersiedlung St. Nikolaus des Griechen
Mit der Krypta. Die Fresken bestätigen den byzantinischen Charakter der Krypta. Freskenmalerein zeigen die Kreuzigung mit Maria und San Giovanni Battista und im linken Seitenschiff ein Triptychon der Heiligen Nicola, Barbara und Pantaleone.
Wir empfehlen die Besichtigung mit einem lokalen Führer.
Weitere Felsenkirchen
Felsenkirche San Pietro Barisano
Felsenkirche San Pietro Caveoso
Felsenkirch Santa Lucia
Madonna de Idris/San Giovanni in Monterrone
Höhlenwohnungen in den Sassi
Heute ist es möglich, selbst in einer Höhle zu übernachten. Natürlich mit allem Komfort, fließendem Wasser und Heizung. Und natürlich sind die einzelnen Hotelzimmer voneinander getrennt und haben ein eigenes Bad.
Das war nicht immer so. Früher haben die Menschen in einem einzigen Raum gelebt, geschlafen, gekocht und ihre Tier versorgt. In einem der Museen in einer Höhlenwohnung ist die eindrücklich dargestellt. Besonders für Kinder ist dies eine bleibende Erinnerung.
Sie finden unsere Empfehlungen für Hotels weiter unten im Reiseführer.
Die Hochebene der Murgia
Auf der anderen Seite des Flusses Gravina befindet sich der Parco della Murgia Materana, von dem man einen wunderbaren Blick über die Sassi von Matera hat.
Im Park Murgia von Matera befinden sich ebenfalls Grotten sowie kleine Kapellen, von denen die meisten nur mit Führer besichtigt werden können und ansonsten abgeschlossen sind.
Durch das Flusstal führt ein steiler Wanderweg mit Brücke, der jedoch zeitweise aus Sicherheitsgründen geschlossen ist. Um in den Park zu gelangen, muss man daher mit dem Auto (oder Shuttle) das Flusstal umfahren.
Besonders zu empfehlen ist der romantische Sonnenuntergang im Park der Murgia. Von der Hochebene aus erscheinen die Tuffsteine in der Abenddämmerung in warmen Farben und Matera leuchtet wie eine italienische Weihnachtskrippe. Wunderschön!